Die Frieda

Die Frieda ist Lebensort einer Gemeinschaft und ein Projekthaus, das von verschiedenen Menschen und Gruppen als Bildungs- und Begegnungsort genutzt wird. Mit unserer Bildungsarbeit und unserem täglichen Tun versuchen wir hier Funktionsweisen und eine Kultur von ökologisch nachhaltigem und erfüllendem Gemeinschaftsleben zu prägen, neue Lösungen zu beleuchten und umzusetzen.

Ein kleiner Einblick in den Frieda-Alltag

In dem ältesten Haus der "Frieda" hat sich der große Seminarraum im Erdgeschoss mit Innenhof und Küche zu einem zentralen Ort für das Gemeinschaftsleben entwickelt. Hier kommen zugehörige Menschen aus der Straße des Friedens zusammen. Besprechen ihre Tagespläne in der Morgenrunde, essen gemeinsam zu Mittag und während Kinder durch den Hof spielen, gehen manche auf die Hausbaustellen und andere machen sich auf den Weg in den Waldgarten um weitere Nussbäume zu pflanzen.

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Im Gemeinschaftsbüro sind die Frieda-Bewohner häufig anzutreffen. Hier werden Projekte ausgeheckt und verwaltet, es wird konzipiert, geplant, gerechnet, sich besprochen und beraten, um den Ort weiter zu dem zu machen was er mal werden soll. Die Frieda ist herangewachsen zu einem Projektzentrum. Neben dem Gemeinschaftsleben ist sie Knotenpunkt geworden für die Aktivitäten des Bildungs-Netzwerkes und für das wachsende Netzwerk von Menschen, welche die Projekte und Ziele des Ortes mittragen. Häufig ist Besuch am Platz. Oft auch Menschen, die für längere Zeit bleiben, um mitzuwirken. Durch die Bildungs-Bande finden hier regelmäßig unkommerzielle Veranstaltungen wie Wochenendseminare statt. Hier wird ein Raum zur Verfügung gestellt und genutzt, in dem wir erproben können, wie eine gemeinschaftlich getragene, im ökologischen wie sozialen Sinne nachhaltige Struktur ausgelebt werden kann.

Wie alles begann

Als 2014 vier Leute ein heruntergekommenes, graues Reihenhaus im Rohbauzustand übernahmen, erweckte noch nichts den Anschein, dass daraus einmal der quicklebendige Begegnungsort werden würde, der es heute ist.

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Nachdem in dem unbeheitzten Haus provisorisch Elektrik- und Sanitärvorrichtungen eingerichtet waren, begann noch im gleichen Jahr der Umbau der ehemaligen Konsum-Supermarkt-Fläche mit geringsten Mitteln zu einem gemütlichen Seminarraum. Nachdem schon die ersten Seminare stattfanden, sollte der Ort 2015 aber noch einmal für etwa anderthalb Jahre verwaisen. Erst im Frühjahr 2017 nahm die Frieda wieder Fahrt auf: Eine neue vierköpfige WG aus alten und neuen Frieda-Mitgliedern bildete sich. Gemeinsame Projekte, wie der Ausbau der Häuser, Bildungsveranstaltungen und die Entwicklung des Waldgartens, schweißten uns zusammen - sodass sich die geglaubte Übergangs-WG entschied, als Lebensgemeinschaft zusammenzubleiben und fortan gemeinsam für den Aufbau von kooperativen Gesellschaftsstrukturen zu streiten. Das war die letztendliche Geburtsstunde der Frieda wie sie heute ist. In diesem Prozess entwickelte sich zudem ein Netzwerk von Interessierten und Engagierten, die diesen Ort immer wieder besuchen, mitprägen und ein Stück Frieda in die Welt hinaus tragen. Alle zusammen machen die Frieda seitdem zu einem Ort, an dem sich manifestiert, wie Menschen sich zusammenschließen können und mit der Kraft der Gemeinschaftlichkeit Lebenswirklichkeiten bewusst nach ihren Werten gestalten können.

Warum wir in Gemeinschaft leben

Wir glauben, dass Menschen zufriedener sind, wenn sie einerseits einen Platz in dieser Welt haben, an dem sie sich zugehörig fühlen und andererseits sinnvollen Aufgaben und Tätigkeiten nachgehen können. Daher versuchen wir einen Ort zu gestalten, an dem Menschen einerseits ihre Kompetenzen und Wirkmöglichkeiten entdecken und ausleben können. Und sich andererseits gemeinschaftlich begegnen und zusammen in dieser Welt etwas bewirken können. "Wenn ich meine Stärken entfalten kann mit etwas, was der Gruppe dient, erfahre ich beides: Sinn und Selbstentwicklung". Wir glauben dabei an die Kraft, die uns langfristige und konstante Beziehungen geben können. Für uns ist außerdem entscheidend, dass Menschen Einfluss haben können auf die sie umgebenden Lebensrealitäten, wie Wohnen, Arbeit, Ernährung und die Strukturen, in denen sie sich befinden - damit sie diese nach ihren Werten gestalten können. Dies gelingt besser, wenn wir unsere Lebensumstände gemeinschaftlich organisieren, denn die Möglichkeiten gesellschaftliche und persönliche Umstände zu gestalten werden dann größer.

Und welche Rolle spielt Kultur dabei? Hier klicken...

Das Spannende ist, dass wir durch Gemeinschaft sogar kulturelle Prozesse beeinflussen können! Kultur ist die Summe kollektiver Gewohnheiten. Wie gewöhnen wir uns an das Neue, das Sinnvollere und Gemeinwohl-stiftende, wenn unser Umfeld einen anderen Ton angibt? Gemeinschaft ist für uns aus diesem Grund auch ein kultureller Resonanzraum, in dem wir uns immer wieder aufs Neue bewusst für kollektive Gewohnheiten entscheiden und die Auswirkungen auf das Ganze erleben können. In unserer Bildungsarbeit liegt es uns daher am Herzen, mehr und mehr Leuten die Gelegenheit zu bieten, zeitweise an unseren Erfahrungen teilzuhaben, sie hinauszutragen und neue Impulse hineinzugeben.

Unsere Basis: Starke Beziehungen

Für den Aufbau dieser Gemeinschaft und ihrer Projekte ist es wichtig, sich aufeinander verlassen zu können. Dafür wollen wir ein verständnisvolles Miteinander leben und fördern, bei dem wir uns immer wieder in Mitmenschlichkeit begegnen können.

Warum ist uns die bewusste Gestaltung von Beziehungen so wichtig? Hier klicken...

Ob wir zusammen wohnen, uns als Freunde oder Teil einer Familie verstehen oder als Projektpartner zusammen funktionieren - wir stehen miteinander in Beziehung. Und nur wenn wir diese Beziehungen authentisch und lebendig gestalten, sie pflegen und miteinander ehrlich sind, bleiben wir füreinander ansprechbar. So schaffen wir es, uns immer wieder auf unsere Mitmenschen einzulassen, ihnen Vertrauen zu schenken und mit ihnen kooperativ und konstruktiv die bestmöglichen Lösungen für Probleme zu finden. Das ist für uns die Basis. Auch für die Gesellschaft, die wir uns erträumen.

Ein Ausblick

Und wenn sie nicht gestorben sind...
...werden vielleicht noch viele Häuser ausgebaut, viele Waldgärten gepflanzt und noch viele bunte Seminare veranstaltet. Aber in jedem Fall warten viele Überraschungen auf uns. Eins ist klar: Die Frieda trägt die Vision eines nachhaltigen selbstbestimmten Lebens in sich. Je mehr dieser Ort wächst, desto realer wird seine Idee. Langfristig wird die Gemeinschaft aus mehreren kleinen Bezugsgruppen bestehen, die in eigenen Wohneinheiten mit vertrauter familiärer Atmosphäre wohnen. Darüber hinaus gibt es gemeinschaftlich getragene Betriebe und Arbeitsgruppen, in denen sich Menschen zusammenfinden, um Verantwortung für Teilbereiche zu übernehmen. Wie auch immer der Weg dahin aussehen wird: Der Frieda-Kosmos hat sich in der Vergangenheit seinen Weg gebahnt, den keiner wirklich vorhersehen konnte. Aber so wie ein Schneckenhaus seine Form kennt, in die es hineinwachsen will, scheint auch dieses Projekt einen zielstrebigen Eigenwillen in sich zu tragen, der von größer werdenden Windungen geprägt ist und der den Anschein hat, etwas Schönem Ausdruck zu geben...